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5 Gründe, warum Sie Ihr UX-Writing lokalisieren sollten

Der Unterschied zwischen Übersetzung und Lokalisierung?
Der Kontext!
Mette Thomsen, Sprachexpertin

Einer der wichtigsten Punkte, die es beim Thema User-Erfahrung zu berücksichtigen gilt, ist, dass Menschen Technologie auf unterschiedliche Weise nutzen.

Smarte Unternehmen investieren deshalb in UX-Writing. Die noch smarteren lokalisieren ihr UX-Writing.

Lokalisierung ist bei allen digitalen Medien entscheidend, wenn Sie über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich kommunizieren wollen. Ihr Zielpublikum möchte Informationen in einer Sprache, die es versteht und mit der es sich identifizieren kann.

Und wenn wir Sprache sagen, meinen mir mehr als nur Wörter.

Hier sind 5 Gründe, warum Sie Ihr UX-Writing lokalisieren sollten.

1. Englisch als Lingua Franca – ja, aber …

Englisch ist die wichtigste Lingua Franca überhaupt und hat auch die grösste Anzahl Sprecherinnen und Sprecher auf der Welt. Rund 1,5 Milliarden Menschen sprechen heutzutage Englisch, entweder als Muttersprache oder als Fremdsprache. Zudem ist Englisch die Universalsprache der Geschäftswelt und im Handel.

Jetzt kommt das Aber …

Englisch reicht für Ihr digitales Medium nicht aus, wenn Ihr Zielpublikum eine andere Sprache spricht. Zahlreiche Studien zeigen, dass Verbraucher – oder «User», wie sie im Online-Kontext heissen – in ihrer Muttersprache Zugang zu digitalen Medien haben wollen, sei es beim Surfen im Internet, beim Belegen von Onlinekursen oder beim Einkaufen in E-Commerce-Shops.

Ihr Zielpublikum versteht zwar möglicherweise Ihren englischen Content, aber die Wahrscheinlichkeit,dass es mit Ihnen interagiert oder ein Produkt kauft, ist geringer.

Allerdings löst eine Übersetzung dieses Problem nicht. Man beachte zum Beispiel, wie viele Varianten das Wort «Popcorn» im Spanischen hat. Hier macht Lokalisierung den Unterschied, damit Sie Ihr Zielpublikum in einem bestimmten Land oder einer spezifischen Region auch wirklich erreichen.

Bild von Motionpoint.com

2. Textlänge – in der Kürze liegt die Würze

Wollen Sie Ihr UX-Writing in anderen Sprachen lokalisieren? Das ist grossartig; aber achten Sie dabei unbedingt auf die Wortlänge im Verhältnis zum jeweils verfügbaren Platz. Einige setzen UX-Writing mit dem Begriff «Microcopy» gleich, weil damit die verschiedenen Arten von kleinen Textschnipseln gemeint sind, die man auf Websites oder in Apps verwendet. Solche UX-Elemente kommen zum Beispiel auf Buttons und Anmeldeformularen sowie in Fehler- und Bestätigungsmeldungen vor.

Was sie alle gemeinsam haben? Der Platz ist begrenzt. Unter anderem deshalb sollte UX-Writing immer klar, prägnant und hilfreich sein. Das ist einfacher gesagt als getan, wenn es auch noch um Übersetzungen geht.

Insbesondere bei Übersetzungen aus dem Englischen werden die Texte in der Zielsprache tendenziell länger:

Englisch An Englisch text usually becomes longer when translated into other languages.
DeutschEin englischer Text wird in der Regel länger, wenn er in andere Sprachen übersetzt wird.
PortugiesischUm texto em inglês torna-se geralmente mais longo quando traduzido para outras línguas.
Russisch Текст на английском языке обычно становится длиннее при переводе на другие языки.
GriechischΈνα κείμενο στα αγγλικά γίνεται συνήθως μακρύτερο όταν μεταφράζεται σε άλλες γλώσσες.

3. Schriftarten und Formatierung

Wenn Sie kein UX-Writer sind, achten Sie vielleicht nicht besonders auf die Schriftart und die Formatierung.

Doch die Schriftart, die Sie auswählen, vermittelt ein bestimmtes Bild. Deshalb sollte sie zum Ton und zur Stimme Ihrer Marke passen. Ist Ihre Marke klassisch und elegant, dann eignet sich eher eine Schriftart, die nicht gerade frech oder gar skurril wirkt.

Auch die Art und Weise, wie Sie Ihren Text formatieren, hat massgeblichen Einfluss darauf, wie leicht er zu lesen ist. Ausserdem spielen Abstände, Zeilenlänge und -höhe sowie nummerierte Aufzählungen oder solche mit Bulletpoints bei der Lesbarkeit eine Rolle.

Und immer daran denken: Nicht alle Leser lesen Texte auf dieselbe Art und Weise. Manche haben Mühe mit kleinen Schriftarten. Zudem lesen die einen Texte von links nach rechts, die anderen von rechts nach links.

Nachfolgend ein paar Punkte, die es bei der Auswahl von Schriftart und Formatierung zu beachten gilt:

  • Gross-/Kleinschreibung
  • Zahlen und Datumsangaben
  • Akronyme und Abkürzungen
  • Kursiv- und Fettdruck
  • Hyperlinks
  • Aufzählungen
  • URLs

Berücksichtigen Sie, wie diese Elemente in anderen Sprachen aussehen, und verwenden Sie Schriftarten und Formatierungen, die in all Ihren verschiedenen Sprachen ansprechend wirken.

4. Slangausdrücke, Fachsprache und Redewendungen

Im UX-Writing ist die Verwendung von Slang- und Fachausdrücken sowie von Redewendungen keine gute Idee. Es ist immer möglich, dass Leser – auch innerhalb Ihrer Zielgruppe – solche Begriffe und Wendungen nicht verstehen. Dasselbe gilt übrigens auch für Humor.

Und wenn man jetzt noch alles in verschiedene Sprachen übersetzen will, ist das Chaos perfekt.

Ihre Texte sollten einfach formuliert und gut verständlich sein, in einer Sprache, die ein junger Teenager verstehen würde.

Das vereinfacht das Ganze auch, wenn es um die Lokalisierung von Content in anderen Sprachen geht.

5. Inklusive Sprache

Zugegeben, Inklusion sollte mittlerweile in jeder Form des Schreibens selbstverständlich sein. Die Tatsache, dass wir immer noch über inklusive Sprache reden und schreiben müssen, zeigt, dass es noch viel zu tun gibt.

Pronomen sind besonders heikel. Anders als Sie vielleicht vermuten, definieren Pronomen nicht nur das Geschlecht einer Person. Sie können auch auf Folgendes hinweisen:

  • die Anzahl angesprochener Personen (Singular oder Plural)
  • den Grad an Formalität: So verwendet man zum Beispiel im Spanischen «tú», wenn man jemanden gut kennt, und «usted», wenn man die Person nicht kennt oder sich höflich an sie wenden möchte.
  • wer gemeint ist: Im Vietnamesischen etwa benutzt man ein Pronomen für «wir», wenn man selbst und die angesprochene Person gemeint ist, und eine andere (exklusive) Form von «wir», wenn die Person, mit der man spricht, nicht gemeint ist.
  • Eigenschaften von Menschen und Dingen: Auf Suaheli beispielsweise gibt es unterschiedliche Pronomen für Menschen und Tiere. Es gibt auch Pronomen für Dinge, die sehr gross oder weit sind, zum Beispiel Seen oder der Himmel.

Unsere Empfehlung? Pronomen am besten ganz vermeiden. Bei gutem UX-Writing braucht es sie nicht, damit die Botschaft ankommt. So muss die Person, die Ihre Texte lokalisiert, sich schon um eine Sache weniger kümmern.

Brauchen Sie Hilfe bei der Lokalisierung Ihres Contents für einen anderen Markt? Kontaktieren Sie SwissGlobal noch heute und erhalten Sie eine massgeschneiderte Beratung für UX-Writing oder Lokalisierungen.