Waren Ihre Festtagsgrüsse dieses Jahr ein Hit oder ein Flop? Der Schlüssel ist ein interkultureller Ansatz!
Der Start ins neue Jahr ist immer eine gute Gelegenheit, um nachzudenken, was im vergangenen Jahr gelungen ist und was wir besser hätten machen können.
Die meisten haben im letzten Monat ziemlich viel Zeit damit verbracht, Festtagsgrüsse zu versenden (und zu lesen). Festtagsgrüsse an Unternehmen sind eine wunderbare Gelegenheit, Kunden und Partner daran zu erinnern, dass man immer noch für sie da ist. Dennoch haben wir bestimmt nicht als Einzige Karten und Grüsse erhalten, die leider nicht den besten Eindruck hinterlassen haben. Viele enthielten Fehler, in einem Fall hat der Absender gar seinen eigenen Unternehmensnamen falsch geschrieben. Wirklich schade, wenn man so viel Zeit, Geld und Mühe investiert und dabei solch kleine Fehler passieren, die wiederum grosse Auswirkungen haben können.
Selbst wenn Sie Ihren Text zigmal Korrektur lesen, sind Sie in einem internationalen Arbeitsumfeld nicht vor Kommunikationspannen gefeit. Und das gilt nicht nur für die Festtagszeit, sondern für das ganze Jahr. Allein die Schweiz hat rund 2 Millionen ausländische Einwohner. Und kulturelle Missgeschicke können jedem passieren. Wenn Sie es nicht glauben, fragen Sie Cadillac: Sie produzierten einen Werbespot zum ach so begehrten amerikanischen Traum und beleidigten dabei versehentlich den Rest der Welt, insbesondere die Franzosen. Die Werbung war so unbeliebt, dass Ford die Gelegenheit gleich nutzte, um zum Gegenschlag auszuholen, und ihre Version ist phänomenal.
Wir haben für Sie eine Liste mit Tipps zusammengestellt, damit Ihr Unternehmen über die nächsten Festtage im besten Licht dasteht:
1) Nehmen Sie nicht nur über die Festtage Rücksicht auf kulturelle Unterschiede, sondern das ganze Jahr.
Entscheidend ist, dass Sie nicht nur über die Festtage, sondern das ganze Jahr auf kulturelle Angemessenheit achten. Wenn Sie sich die Zeit nehmen, um sich ausserhalb Ihrer Arbeit mit kulturellen Traditionen vertraut zu machen, wird Ihr internationales Team es Ihnen danken.
Zudem ist es in einem internationalen Arbeitsumfeld wichtig, immer Rücksicht auf die Grenzen und Erwartungen der Einzelnen zu nehmen, insbesondere wenn sie ganz andere Sitten gewohnt sind. Denn bestimmte Traditionen, mit denen Sie sich wohlfühlen und die Ihnen Freude bereiten, stehen unter Umständen im Konflikt mit den persönlichen Werten Ihrer Teammitglieder. Zum Beispiel verbindet man in der westlichen Welt das Knüpfen von Kontakten mit asiatischen Kolleginnen und Kollegen – gerade, wenn man in ihrem Land ist – mit zwei grossen Risiken: Karaoke-Gesang und starker Reisschnaps.
Es gibt auch kleine Dinge, die wir am Arbeitsplatz tun können, um so dazu beizutragen, dass sich unsere Teammitglieder akzeptiert und geschätzt fühlen. Ein Beispiel wäre, sich Zeit zu nehmen, die Namen unserer ausländischen Kolleginnen und Kollegen richtig auszusprechen.
2) Bleiben Sie weltlich im Ton: Verwenden Sie «Frohe Festtage» anstelle traditioneller Weihnachtswünsche.
Gehen Sie nicht davon aus, dass alle in Ihrem Unternehmen Weihnachten feiern, nur weil Ihr Land weitgehend christlich ist. Das ist wahrscheinlich sowieso nie der Fall, da die meisten Länder zumindest ein paar religiöse Minderheiten haben.
Ein scheinbar harmloser Spot von Nike, die seit jeher bekannt sind für ihre kulturell rücksichtsvollen Werbungen, wurde von China verboten, weil er ihre Götter beleidigte. Religion ist ein heikles Thema.
Mit diesem einen Spot beleidigte Nike die Chinesen, ihre über 4’000 Jahre alte Kulturgeschichte und ihre Religion. Tausende chinesische Nike-Mitarbeitende dürften gar nicht erfreut gewesen sein.
Im Gegensatz zu Nike zeigte sich Samsung näher beim Kunden, als sie das letztjährige Festtagsvideo produzierten, einen bewegenden Werbespot, der uns zeigt, wie wichtig es ist, bei unseren Festtagsgrüssen an alle zu denken.
Eines steht fest: Sie werden im Büro wohl kaum Kritik für eine zu weltliche Gesinnung gegenüber den Festtagen ernten. Das Gegenteil dürfte allerdings nicht zutreffen.
3) Unternehmensgrüsse: Gestalten Sie sie persönlich.
Apple begeistert uns jedes Jahr mit ihrem Talent, emotional berührende Inhalte zu kreieren und gleichzeitig die gewünschte Zielkundschaft anzusprechen. Der Apple-Weihnachtsspot im vergangenen Jahr nutzte nicht nur geschickt den Ton der Marke, um eine ansprechende Botschaft zu vermitteln, sondern blieb auch kulturell neutral, d. h. ohne auch nur einen Hauch von Weihnachten, Chanukka oder anderem.
Rufen Sie sich die Kernwerte Ihres Unternehmens in Erinnerung. Wenn Sie sich einen Moment Zeit nehmen und mit einer Anekdote veranschaulichen, wofür Sie im vergangenen Jahr dankbar waren, kann das Ihren Festtagsgrüssen den entscheidenden persönlichen Touch geben.
4) Kennen Sie Ihr Publikum: Nehmen Sie Rücksicht auf den kulturellen Hintergrund der Empfänger.
«Frohe Festtage» mag für Sie langweilig und allgemein klingen. Aber bei denen, die die Festtage weltlich feiern, könnte «Frohe Weihnachten» weniger gut ankommen oder die Formulierung könnte sie sogar verärgern. Man will nicht antiquiert wirken.
Denken Sie auch immer daran, dass das, was Sie vielleicht urkomisch finden, Menschen mit einem anderen Hintergrund beleidigen kann. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Karte, die der CEO von JP Morgan 2013 verschickte, auf der er und seine Familie beim Tennisspiel in ihrem opulentem Wohnzimmer scheinbar fast ihr Haus demolierten. Viele beschwerten sich, das wirke anmassend, was wiederum die Empfänger der Karte nicht besonders schätzten.
Während Humor beim Aufbau einer persönlichen Bindung zwischen zwei Menschen Wunder wirken kann, ist die Auswahl der einen Karte, die alle glücklich macht, eine wahre Herausforderung. Dies ist vermutlich nicht der beste Zeitpunkt, um Witze zu machen, auch wenn sie niedlich oder harmlos erscheinen.
5) Qualitätskontrolle: Ist die Karte einmal verschickt, ist es zu spät – seien Sie also viermal so gründlich in Ton, Rechtschreibung, Grammatik und kulturellen Aspekten.
Wie Sie sehen, geben gute Festtagsgrüsse mehr Arbeit, als Sie vielleicht dachten. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass der Kauf von Geschenken und Karten viel mehr Spass macht als Korrekturlesen. Aber Fehler passieren nun einmal. Wenn es Asos beim Drucken von 17’000 Tragtaschen passiert ist, (was in einem peinlichen Druckfehler endete: «onilne» statt «online»), kann es auch Ihnen passieren.
Der sicherste Weg zu einer fehlerfreien Karte ist selbstverständlich eine gründliche Kontrolle durch professionelle Linguisten. So bleibt Ihren Mitarbeitenden mehr Zeit, um sich auf ihren Job zu fokussieren. Benötigen Sie Hilfe? Wir bieten Ihnen gerne folgende Dienstleistungen an:
Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns, wir helfen gerne weiter.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Schreiben Ihrer nächsten Grusskarten und hoffen, Sie haben die Festtagszeit genossen! Aber jetzt zurück an die Arbeit. 🙂
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