Italienisch-Übersetzungen: Mehr Dolce Vita für Ihre Texte
Wussten Sie, dass Italienisch die am zweitmeisten gelernte Sprache in der EU ist?
Ja, Italienisch ist im Trend. Weltweit sprechen 87 Millionen Menschen die Sprache unserer südlichen Nachbarn – auch hierzulande. Doch wie kamen die Italiener in die Schweiz?
Wie unterscheiden sich italienisches Italienisch und Schweizer Italienisch? Und was bedeutet das für Ihre Italienisch-Übersetzungen? Nun, eins nach dem anderen.
Wie kamen die Italiener in die Schweiz?
Die Immigrationsgeschichte der Italiener reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die erste grosse Welle von Arbeitsmigranten kam um 1900 aus Norditalien: als Arbeitskräfte für den Bau der Gotthardbahn und des Simplontunnels.
Die zweite Welle folgte in den 1950er und 1960er Jahren, denn der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg verlangte nach Arbeitskräften, vor allem im Baugewerbe. Obwohl in Italien das Wirtschaftswunder um 1960 herum seinen Höhepunkt erreichte, kamen viele in die Schweiz; vor allem aus Süditalien, wo der Boom kaum oder gar nicht stattfand. Um 1970 waren über eine halbe Million italienische Gastarbeiter in der Schweiz, die damals 6,2 Millionen Einwohner zählte. Allerdings wurden während der Ölkrise um 1973 wieder ca. 300’000 zurückgeschickt.
Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen
Rückblickend gilt die Integration der italienischen Einwanderer als beispielhaft. Der Weg zu diesem Erfolgsmodell war allerdings zuweilen steinig. Wie Max Frisch 1965 erkannte: «Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen». Menschliche Wesen mitsamt ihrer Sprache, ihrer Kultur und ihren Traditionen. Damals nicht zur Freude aller, denn mit ihrer Italianità waren die Fremdarbeiter, auch als «Tschinggen» beschimpft, nicht überall willkommen.
Man denke zum Beispiel an die 1965 von den Zürcher Demokraten lancierte sogenannte Schwarzenbach-Initiative gegen Überfremdung. Diese verlangte eine Begrenzung des Ausländeranteils in der Schweiz auf 10 %. Damit hätten ca. 350’000 Italiener und Italienerinnen die Schweiz verlassen müssen. An der Urne scheiterte die Initiative 1970 mit einem knappen Nein (54 %). Die Stimmbeteiligung betrug 75 % – damals noch ausschliesslich Männer.
Doch es gab auch Glanzmomente: So gebührte die Ehre der letzten Explosion für den Gotthard-Strassentunnel im Jahr 1976 zwei Italienern: Arturo Gaetani und Pancrazio Ranieri, zwei Familienväter, die damals schon seit über zwanzig Jahren in der Schweiz wohnten. Auch der 11. Juli 1982 dürfte unvergessen bleiben: Italien wurde zum dritten Mal Fussballweltmeister. Spätestens seit diesem Datum ist der Begriff Autokorso kein Fremdwort mehr.
Die italienische Community in der Schweiz heute
Eine Schweiz ohne Pizza, Vespa und Gelato ist kaum vorzustellen. Auch die rosa Sportzeitung («La Gazzetta dello Sport») oder die Erfindung von Alfonso Bialetti sind längst überall bekannt.
Kein Wunder, denn die italienische Community bildet mit über 320’000 Menschen die grösste Gruppe von Ausländerinnen und Ausländern in der Schweiz. Diese Zahl wächst seit Jahren kontinuierlich an; zusätzlich arbeiten etwa 70’000 italienische Grenzgänger im Tessin.
Die Italiener sind in der Schweiz schon lange gesellschaftlich und wirtschaftlich integriert und leben im ganzen Land verteilt, vor allem im Tessin, in der Romandie und im Mittelland. Dietikon im zürcherischen Limmattal etwa wird schon mal «Little Italy» genannt. Typisch für die italienischen Einwanderer in der Schweiz sind die Colonie Libere Italiane (CLI) – unabhängige Vereine, in denen sie ihre sozialen und kulturellen Interessen pflegen.
Wissenswertes über die italienische Sprache
Italienisch ist eine roman(t)ische Sprache und für rund 87 Millionen Menschen auf der Welt die Muttersprache. Das heutige Hochitalienisch hat sich aus dem Florentinischen heraus entwickelt. In Italien, San Marino, der Schweiz, im Vatikanstaat sowie in Slowenien, Kroatien und Malta ist es sogar eine offizielle Landessprache.
Nicht nur die Menschen, auch die Sprache unserer südlichen Nachbarn hat sich schon vor langer Zeit bei uns eingebürgert, und zwar in Form von Italianismen; zum Beispiel aus dem Handel (Kapital, Bank, Bilanz, Kredit etc.), aus der Musik (Andante, Arie, Sinfonie, Sopran etc.), aus der Küche (Torte, Zitrone, Marzipan, Kartoffel etc.), aus der Seefahrt (Mole, Barke) und so weiter.
Was sind die wichtigsten Varianten von Italienisch?
Kurz gesagt: italienisches Italienisch und Schweizer Italienisch. In der Schweiz sprechen insgesamt etwa eine halbe Million Menschen Italienisch, die meisten davon in den Kantonen Tessin und Graubünden. Aber aufgepasst, Schweizer Italienisch ist nicht gleich italienisches Italienisch!
Einige Begriffe, die im Tessin üblich sind, bedeuten in Italien etwas ganz anderes – oder existieren dort gar nicht. Besucht man etwa im Tessin einen Erste-Hilfe-Kurs, erklärt einem der «monitore» die Herzdruckmassage. Ganz anders in Italien, dort ist es der «istruttore», während der «monitore» ganz unbekümmert auf dem Tisch steht: als Bildschirm.
Ein weiteres Beispiel: Ruft man einen Tessiner auf seinem Mobiltelefon, nimmt dieser sein «natel» ab. Dieses Wort ist in Italien gänzlich unbekannt; dort zückt man das «telefonino» oder auch das «cellulare». Interessant verhält es sich auch im «supermercato»: Während sich in Italien alle auf eine «offerta speciale» (Sonderangebot) stürzen, sind in der Schweiz die entsprechenden Artikel in «azione», was wiederum in Italien ganz einfach «Handlung» bedeutet.
Italienisch für Anfänger
Italienisch ist nicht ganz einfach, da es als romanische Sprache – anders als Englisch – für jedes Wort ein Geschlecht hat. Das heisst auch, dass Wörter bei den Endungen grammatisch übereinstimmen müssen, und zwar in Geschlecht, Fall und Zahl. Doch manche Begriffe sind so bekannt, da ist man sich oft gar nicht bewusst, dass man schon ein wenig Italienisch kann. Hier ein paar Beispiele:
Hallo | Ciao |
Auf Wiedersehen | Arrivederci |
Bitte | Per favore |
Danke | Grazie |
Entschuldigung | Scusi |
Gern geschehen | Di niente |
Prost | Cincìn |
Ja | Sì |
Nein | No |
Willkommen | Benvenuti |
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Wie Sie sehen, lohnt es sich, den sprachlichen und kulturellen Details bei Übersetzungen und Lokalisierungen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, zumal Italienisch ein grosses Zielpublikum hat – auch in der Schweiz.
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