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Mehrsprachigkeit in der Schweiz: Darum sprechen wir so viele Sprachen

Haben Sie sich schon einmal mit einem Schweizer oder einer Schweizerin unterhalten? Dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Ihr Gegenüber mehrere Sprachen beherrschte – und Sie davon beeindruckt waren.

Zahlreiche Menschen in der Schweiz sprechen vergleichsweise viele Sprachen. Einige Gründe für die weitverbreitete Mehrsprachigkeit sind offensichtlich: So hat die Schweiz vier offizielle Landessprachen.

Schauen wir uns einmal ein paar der anderen Gründe näher an.

Die Sprachen der Schweiz: die offensichtlichen Gründe

Die Schweiz ist ein kleines Land im Herzen Europas. Sie grenzt an Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Liechtenstein. Die geografische Lage erklärt auch, warum die Schweiz vier offizielle Landessprachen hat: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Letzteres wird vor allem in den Berggemeinden des Kantons Graubünden gesprochen. Nach Angaben der UNESCO ist Rätoromanisch leider vom Aussterben bedroht, da mittlerweile nur noch etwa 0.5 % der Schweizer Bevölkerung die Sprache fliessend beherrschen.  

Derzeit liegen keine schlüssigen Forschungsergebnisse darüber vor, wie viele Sprachen der «Durchschnittsmensch» spricht. Mehrere Quellen deuten jedoch darauf hin, dass es zwischen einer und zwei Sprachen sind. Zudem wird angenommen, dass die Hälfte der Weltbevölkerung eine Sprache spricht.

Ein Schmelztiegel der Kulturen, umgeben von Bergen

Neben der geografischen Lage wird die Mehrsprachigkeit in der Schweiz auch dadurch begünstigt, dass das Land weltweit einen der höchsten Anteile an im Ausland geborenen Personen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung aufweist. Dazu zählen alle im Ausland Geborenen, die in die Schweiz eingewandert sind und dort nun ihren Wohnsitz haben. Neben den vier offiziellen Landessprachen wird also zusätzlich eine grosse Zahl von anderen Sprachen gesprochen, darunter Portugiesisch, Englisch, Türkisch, Spanisch, Serbisch, Kroatisch und Albanisch. Viele Haushalte sind mehrsprachig, da die zugewanderten Eltern eine der Landessprachen lernen und sich mit ihren Kindern gleichzeitig in der Sprache ihres Herkunftslandes unterhalten. Deshalb gibt es in der Schweiz viele mehrsprachige Familien.

Der Beweis dafür? Schauen Sie sich einfach mal die Schweizer Fussballnationalmannschaft an. Die meisten Spieler haben einen Migrationshintergrund, und ihre Eltern kommen aus allen Ecken und Enden der Welt. Manche machen sich darüber lustig, dass diese «Immigrantenmannschaft» so gar nichts Schweizerisches an sich hat. Im Grunde spiegelt sie jedoch wider, was die Schweiz im Kern ausmacht: Sie ist ein multikultureller Schmelztiegel vieler verschiedener Nationen.

Die Grundlage: eine gute Schulbildung

Eine gute Schulbildung ist kein Muss, um eine Sprache zu lernen. Aber sie schadet natürlich auch nicht und kann eine grosse Hilfe sein. Die Schweiz hat eines der besten Bildungssysteme der Welt. Dazu gehört natürlich auch, dass die Schweizer Bevölkerung von klein auf viele Sprachen lernen kann. In der Schweiz stehen von der Primarstufe an zwei der Landessprachen plus Englisch auf dem Lehrplan. Dabei kann jeder Kanton selbst entscheiden, ab welchem Schuljahr die Schülerinnen und Schüler welche Sprache lernen sollen. In der Deutschschweiz lernen sie Französisch und umgekehrt, im italienischsprachigen Tessin lernen sie in der Primar- und Sekundarstufe sogar häufig sowohl Deutsch als auch Französisch. Heute wird an allen Schulen ausserdem Englisch unterrichtet, und an den höheren Bildungseinrichtungen werden oftmals auch noch andere Sprachen angeboten.

Übung macht den Meister

Sprachen in der Schule zu lernen ist eine Sache, sie im Alltag anzuwenden eine ganz andere. Wir alle wissen, wie frustrierend es sein kann, stundenlang über Lehrbüchern zu brüten, lange Vokabellisten zu lernen und Verben zu konjugieren – nur um später alles wieder zu vergessen. Eine Sprache fliessend zu beherrschen funktioniert leider nicht wie Velofahren: Vielmehr muss man dauernd üben, um nichts zu vergessen und seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Auch in dieser Hinsicht haben die Menschen in der Schweiz Glück. Sie müssen einfach nur in den Zug steigen. Nach kurzer Fahrt ist man bereits in einer anderen Sprachregion und so einer anderen Sprache direkt intensiv ausgesetzt. Das ist eben einer der Vorteile, wenn man in einem kleinen mehrsprachigen Land mit fantastischen Bahnverbindungen lebt! Ausserdem ermöglicht die Nähe zu vielen anderen Ländern mit wenigen oder gar keinen Visabeschränkungen für Inhaberinnen oder Inhaber eines Schweizer Passes internationale Reisen und bietet vielen die Option, im Ausland zu leben, zu arbeiten und zu studieren. Für viele Menschen in anderen Ländern ist dies ein unerreichbarer Traum, weil dafür eine starke, stabile Währung sowie ein ausreichendes Einkommen notwendig sind.

Ihr nächstes Treffen mit einem Schweizer Sprachtalent

Alles klar! Jetzt wissen Sie, warum so viele Menschen in der Schweiz mehrere Sprachen beherrschen. Natürlich ist das beeindruckend, aber die Schweizer Bevölkerung hat definitiv einen Vorteil: Von klein auf bieten sich ihr zahlreiche Gelegenheiten, ihre Sprachkenntnisse zu entwickeln. Da Sie nun die Gründe für die vermeintlich mühelose Mehrsprachigkeit kennen, sehen Sie der nächsten Begegnung mit einem Schweizer Sprachtalent vielleicht etwas gelassener entgegen.


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