Der Elefant im Raum: mentale Gesundheit am Arbeitsplatz
Das Thema mentale Gesundheit ist heute wichtiger denn je. Seit 1992 ist der 10. Oktober der internationale Tag der psychischen Gesundheit (World Mental Health Day). Das Ziel? Bessere psychische Gesundheit für alle.
Gerade in der Arbeitswelt gibt es beim Thema mentale Gesundheit Verbesserungspotenzial. SwissGlobal spricht das Thema an – und das sollten auch Sie tun.
Mens sana in corpore sano
Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper. Das wussten schon unsere Grosseltern – und die alten Römer. Unsere Psyche braucht Aufmerksamkeit, genau wie unser Körper. Doch immer mehr Experten sehen die psychische Gesundheit als «grösste Herausforderung» des 21. Jahrhunderts. Warum ist das so? Einerseits nehmen die psychischen Belastungen zu, insbesondere seit dem Beginn der Corona-Krise, andererseits hinkt die Akzeptanz dafür noch hinterher. Es ist noch lange nicht selbstverständlich, sich psychisch nicht gut fühlen zu «dürfen». Noch immer haben Betroffene – besonders am Arbeitsplatz – mit Vorurteilen zu kämpfen und stossen bei Ihren Kollegen und Vorgesetzten oftmals auf Unverständnis.
Laut aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es derzeit in Europa über 110 Millionen Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen. Ursachen sind Stress am Arbeitsplatz, Überforderung, Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Job und Familie, aber auch Mobbing.
Das Corona-Virus hat die Aufmerksamkeit für psychisches Wohlbefinden 2020 noch einmal besonders in den Vordergrund gerückt, denn durch Covid-19 hat sich auch das tägliche Arbeitsleben verändert.
Die vergangenen Monate haben viele Herausforderungen mit sich gebracht: Stress durch die Veränderungen im Alltag, Existenzängste bei der Arbeit, Einsamkeit durch Quarantäne/Lockdown, Angst und Ungewissheit, sich oder andere angesteckt zu haben, bis zu Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, schlimmstenfalls ohne sich gebührend verabschieden zu können.
Solche Faktoren führen zu seelischen Problemen, die in schweren Depressionen enden können. Deshalb ist es umso wichtiger, sich Zeit für das eigene Wohlbefinden zu schaffen, um so seine Lebensqualität zu verbessern.
Reality-Check im Homeoffice: mit der neuen Realität richtig umgehen
Der Alltag ist für viele oft mit Stress verbunden. Beruf, Familie und Haushalt nehmen einen in Anspruch. Dazu kommen neue und digitale Herausforderungen wie etwa Zoom-Meetings mit Geräuschkulisse, instabiles Internet bei wichtigen Meetings oder neue Sicherheitsinstruktionen mit Masken, Desinfektionsmitteln und Mindestabständen. Was auch häufig nicht beachtet wird: Mitarbeitende im Homeoffice haben oft das Gefühl, sie müssen ständig erreichbar sein und arbeiten deshalb mehr als vorher. Daher sind bei dezentralem Arbeiten Entspannung und ein gesundes Arbeitsklima umso wichtiger. Abschalten – im wahrsten Sinne des Wortes – fällt vielen schwer.
Während sich Freiberufler und Menschen, die flexibles Arbeiten bereits vorher praktizierten, schnell an die neue Situation gewöhnt haben, sehen sich andere Arbeitnehmer mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Einige Arbeitgeber möchten Ihre Mitarbeitenden möglichst oft im Büro sehen. Sei dies aufgrund von internen Vorgaben, Zusammenarbeit bei Projekten oder auch, um die persönliche Kommunikation zu ermöglichen. Dabei gibt es viele Vorteile von Remote Work, die Mehrwert bringen können, sofern richtig genutzt. Wir können heutzutage dank der Digitalisierung fast alles von fast überall aus erledigen. Voraussetzungen sind eine passende IT-Infrastruktur, Disziplin und eine gewisse Eigenverantwortung. Da der Trend zu mobilem und dezentralem Arbeiten sich noch weiter verstärken wird, rückt die Frage der mentalen Gesundheit der Betroffenen künftig stärker in den Vordergrund.
Wohlbefinden am Arbeitsplatz
Wir sind heute weltweit vernetzt und stets erreichbar. Deshalb sind geregelte Arbeitszeiten wichtig, damit man ohne schlechtes Gewissen den Computer abschalten und sich Pausen gönnen kann. In Unternehmen, die das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ernst nehmen, sind die Angestellten loyaler, motivierter und innovativer. Gesundheitsförderung und Erfolg begünstigen einander somit gegenseitig. Die verstärkte Identifikation mit der Firma motiviert Mitarbeitende, ermöglicht das Erleben von Empowerment, senkt die Fluktuation und letztlich die Kosten.
Mentale Gesundheit für alle
Arbeit ist gut für die psychische Gesundheit, aber ein negatives Arbeitsumfeld kann zu körperlichen und psychischen Problemen führen. Wer sich alleingelassen fühlt oder sein Familienleben nicht mit den Arbeitszeiten vereinbaren kann, steht unter Stress und wird weniger leisten. Auch sexuelle Belästigung, Micromanaging und Mobbing am Arbeitsplatz sind bekannte Probleme und haben enorme Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Zahlreiche wirksame Methoden fördern die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz.
Wie SwissGlobal mit diesem wichtigen Thema umgeht
SwissGlobal nutzt schon seit Bestehen der Firma agile und dezentrale Arbeitsformen, um die Flexibilität und Motivation aller Mitarbeitenden zu fördern. Ausserdem legt die Schweizer Sprachdienstleisterin aus Baden viel Wert auf Lebens- und Arbeitsqualität. SwissGlobal erbringt nicht nur erstklassige Sprachdienstleistungen mithilfe modernster Technologie, sondern setzt sich auch proaktiv für die mentale Gesundheit ihres Personals ein. Einige unserer Erfolgsstrategien könnten sich vielleicht auch in Ihrem Unternehmen positiv auswirken:
- Vertrauensvoller und anerkennender Umgang auf Augenhöhe: Wir vertrauen unseren Mitarbeitenden, behandeln sie als gleichwertige Menschen und kommunizieren auf Augenhöhe. Vertrauen in die Mitarbeitenden sorgt für positive Stimmung und fördert das Wohlbefinden bei der Arbeit nachhaltig.
- Offene, transparente Kommunikation, Delegation von Verantwortung: Leider ist das Konzept von Führung in den Köpfen vieler immer noch stark mit Autorität und Machtspielchen verknüpft. Und das, obwohl Studien längst belegen, was einen psychisch gesunden Führungsstil ausmacht: Er ist auf Dialog und Handlungsspielraum ausgerichtet, setzt auf Teilnahme und berücksichtigt die sozial-emotionalen Bedürfnisse der Angestellten. Zu starre Vorgaben und mangelnde Entscheidungsfreiheit sind Krankmacher.
- Früherkennung von Stress-/Erschöpfungssymptomen: Viele Menschen zeigen es nicht gerne, wenn sie gestresst oder mental erschöpft sind. Wir fördern auch hier eine offene Kommunikation, denn Prävention kostet weniger als Absenzen und Kündigungen.
- Stress wirkt sich langfristig negativ auf die psychische Gesundheit aus. Wer sich im Job wohl fühlt und sich mit seiner Arbeit identifizieren kann, ist eigenmotiviert und damit auch weniger stressanfällig. Eustress hingegen ist ein anregender, stimulierender Stress und bringt kreative Lösungsansätze hervor.
- Eine angenehme Arbeitsumgebung kann wahre Wunder bewirken, sei es mit Pflanzen, einem schön aufgeräumten Arbeitsplatz oder Ruhezonen.
- Regelmässige Pausen müssen eingehalten werden. Sie stärken das Wohlbefinden – psychisch wie physisch.
Was jeder selbst beitragen kann
Ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung sowie gelebte Achtsamkeit sind heutzutage wichtiger denn je für einen ganzheitlich gesunden Lebensstil. Die Eigenverantwortung jedes Einzelnen bezüglich seines Lebensstils ist und bleibt persönlich und lässt sich nicht delegieren.
Das Erkennen und die Akzeptanz, dass es bei einem selbst Tage gibt, an denen negative Emotionen überwiegen, sind erste, wichtige Schritte für eine bessere mentale Gesundheit am Arbeitsplatz.
Zur Eigenverantwortung gehört aber auch, bei Gesundheitsproblemen und/oder Missständen am Arbeitsplatz das Gespräch mit den Vorgesetzten zu suchen.
Thema Gesundheit ist Chefsache
Für Unternehmen gilt es, die Gesundheit – mental und physisch – zur Chefsache zu machen. Wer dieses Thema ernst nimmt und das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden umfassend fördert, hat nachweislich zufriedenere, motiviertere Mitarbeitende, tiefere Kosten und letztlich mehr Erfolg.
Prävention zahlt sich in jedem Fall aus – für die Mitarbeitenden, die Führungskräfte und die Unternehmen selbst.
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