Designbasierte Inhalte übersetzen

Beim Übersetzen von Inhalten müssen die Besonderheiten verschiedener Dateitypen beachtet werden. Bei Formaten wie Figma, Adobe FrameMaker und InDesign spielt das Design eine grosse Rolle. Dies bringt beim Übersetzen sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Ganz gleich, ob Sie es mit Mock-ups von Benutzeroberflächen (kurz «UI-Mock-ups»), technischen Dokumentationen oder Marketingbroschüren zu tun haben, Sie müssen nicht nur auf linguistische Präzision achten, sondern auch Layout und Design erhalten. Wenn Ihnen das gelingt, sparen Sie Zeit und Geld.
Wichtige Überlegungen beim Übersetzen designbasierter Inhalte
Beim Übersetzen von Inhalten aus Design-Tools wie Figma, Adobe FrameMaker und InDesign geht es nicht nur darum, Wörter von einer Sprache in eine andere zu übertragen. Diese Formate sind eng mit Layout, Struktur und visueller Darstellung verbunden. Daher kann sich jede sprachliche Entscheidung auch auf das Design auswirken. Achten Sie beim Übersetzen von designbasierten Inhalten auf Folgendes:
- Unterschiedliche Textlängen: Wenn Texte aus dem Englischen in Sprachen wie Deutsch, Französisch oder Russisch übersetzt werden, wird der Text dadurch oft länger, manchmal sogar um etwa 30 %. Im Gegenzug verringert sich bei Übersetzungen ins Chinesische oder Japanische die Textlänge nicht selten. Diese Längenunterschiede können zu Layoutproblemen führen, z. B. zu überlaufendem Text oder Ausrichtungsfehlern. Deshalb müssen Sie bereits beim ursprünglichen Design auf flexible Textcontainer und anpassbare Abstände achten.
- Beibehaltung von Format und Stil: In Designdokumenten wird der Sinn von Texten oft auch über bestimmte grafische Stilelemente, Schriftarten und visuelle Hierarchien vermittelt. Wenn Übersetzer direkt in CAT-Tools arbeiten, müssen sie auf Tags und anderen Formatierungscode achten. Sonst laufen sie Gefahr, versehentlich Stilelemente zu beschädigen, die von wesentlicher Bedeutung für das Layout sind. Ausserdem werden manche Schriftzeichen möglicherweise nicht von der ursprünglich verwendeten Schriftart unterstützt. Dies kann chinesische Zeichen, die kyrillische Schrift oder andere nicht-lateinische Alphabete betreffen. Dann müssen Sie möglicherweise die Schriftart wechseln oder bei der Layoutprüfung manuelle Anpassungen vornehmen.
- Mehrschichtige Inhalte und nicht-übersetzbare Elemente: Design-Tools wie InDesign, FrameMaker und Figma enthalten oft verborgene Schichten, bedingten Text oder Hintergrundelemente, die versehentlich im Übersetzungsumfang mitgeliefert werden. Platzhaltertexte, Komponentennamen oder Entwicklernotizen sind Beispiele für solche Elemente, die nicht für die Übersetzung gedacht sind. Wenn diese Elemente nicht rechtzeitig herausgefiltert werden, erhöht sich die Wortzahl und der Übersetzer verliert schneller den Überblick. Eine gründliche Vorbereitung der Übersetzung trägt dazu bei, dass nur sichtbare und wirklich für die Übersetzung vorgesehene Inhalte an den Übersetzer weitergegeben werden.
- Seiten- und sprachenübergreifende Konsistenz: In designbasierten Inhalten werden oft sich wiederholende Formulierungen, Überschriften oder Strukturelemente eingesetzt. Eine konsistente Übersetzung über Seiten und Sprachen hinweg ist nicht nur qualitativ besser, sondern trägt auch zu leichter vorhersehbaren und effizienteren nachträglichen Layout-Anpassungen bei.
- Lokalisierter Kontext: Manche Abbildungen oder Formulierungen sind in manchen Kulturkreisen unangemessen. Auch wenn sich das Layout durch die Übersetzung nicht geändert hat, müssen Lokalisierungsteams darauf achten, ob es Bilder, Symbole oder Textpassagen gibt, die für bestimmte Zielmärkte kulturell angepasst werden müssen, damit sie die gewünschte Wirkung nicht verfehlen.
- Qualitätssicherung (QA): Sobald der übersetzte Inhalt wieder im ursprünglichen Design zur Verfügung steht, müssen Layout und Abbildungen einen QA-Schritt durchlaufen. Ein muttersprachlicher Prüfer oder Lokalisierungsexperte sollte die Übersetzung auf Probleme wie falsche Zeilenumbrüche, Fehler bei der Darstellung von Schriftarten, überlaufenden Text oder defektes Layout prüfen. In diesem Schritt wird sichergestellt, dass sich der übersetzte Inhalt nicht nur gut liest, sondern sich auch nahtlos in das Design einfügt. Besonders wichtig ist dies bei Sprachen mit einem anderen Schriftsystem oder deutlich längeren Texten, in denen kleine Verschiebungen die visuelle Wirkung enorm verändern können.
Sie sollten diese Aspekte frühzeitig bedenken und Tools auswählen, die sich mit Lokalisierungstools (CAT-Tools) integrieren lassen. Dadurch ersparen Sie sich eine kostspielige Nachbearbeitung und können sicherstellen, dass die mehrsprachigen Versionen Ihrer Materialien genauso ansprechend und nützlich wie die Ausgangstexte sind.
Übersetzen mit InDesign, einer layoutorientierten Desktop-Publishing-Software
Adobe InDesign ist der Branchenstandard für das Erstellen von druckfertigen Dokumenten wie Broschüren, Berichten und Marketingmaterialien, bei denen das Layout genauso wichtig ist wie der Inhalt. Beim Übersetzen solcher Dokumente geht es nicht nur darum, den Inhalt korrekt zu vermitteln, sondern auch darum, das optische Design nicht zu beeinträchtigen.
Zur Lokalisierung werden Inhalte üblicherweise als IDML-Dateien (InDesign Markup Language) exportiert. Dieses Dateiformat behält die Formatierung bei und wird von den meisten CAT-Tools unterstützt. Dadurch können Sie Inhalte übersetzen, ohne auf das visuelle Layout zuzugreifen. So können Sie das Risiko verringern, dass Sie versehentlich die Formatierung ändern, und zügiger vorankommen. Übersetzer können so in der gewohnten Umgebung arbeiten. Sie können wie üblich Terminologieunterstützung, Translation Memorys, integrierte Stilrichtlinien und Qualitätsprüfungen nutzen. Nach Abschluss der Übersetzung erhalten Sie ein neues IDML-Dokument in der Zielsprache. Bei IDML-Dateien ist kein weiterer Importvorgang erforderlich.
Übersetzen mit FrameMaker, einem strukturierten Autorensystem für technische Dokumentationen
Adobe FrameMaker ist ein Tool zum Erstellen umfangreicher, strukturierter Dokumente, vor allem für technische Branchen wie Fertigung, Ingenieurwesen oder Softwareentwicklung. Dieses Tool eignet sich sowohl für einfache als auch für hochgradig strukturierte Dokumente. Dadurch ist es hervorragend geeignet zum Erstellen von Inhalten, die strengen Regeln unterliegen und in vielen verschiedenen Sprachen genutzt werden sollen.
Beim Lokalisieren werden FrameMaker-Dateien üblicherweise in einem der Formate MIF (Maker Interchange Format) oder XLIFF (XML Localization Interchange File Format) exportiert und anschliessend in CAT-Tools übersetzt. Aufgrund seiner Struktur ist FrameMaker hochgradig skalierbar. Das macht es zur perfekten Wahl für das Management von Produkt- oder Benutzerhandbüchern. Ausserdem ist FrameMaker ideal für Dokumente geeignet, die häufig aktualisiert werden und Inhalte umfassen, die sprachenübergreifend genutzt werden. Nach Abschluss der Übersetzung werden die lokalisierten Dateien erneut importiert und mithilfe der FrameMaker-Funktionen für bedingten Text, Querverweise und dynamische Inhalte automatisch wieder zusammengesetzt.
Übersetzen mit Figma, einem kooperativen UI-/UX-Design-Tool
Figma ist eine cloudbasierte Design-Plattform, die in erster Linie für Benutzeroberflächen, App-Bildschirme und digitale Produkt-Mock-ups verwendet wird. Die grösste Stärke von Figma ist die Möglichkeit zur Zusammenarbeit in Echtzeit. Designer, Entwickler und sogar Linguisten können gleichzeitig dieselbe Datei bearbeiten. Figma selbst bietet keine native Funktion zum Verwalten von mehrsprachigen Inhalten. Doch die Lösung lässt sich über Plug-ins, APIs und Drittanbieterplattformen zum Extrahieren und Wiedereinfügen von Texten mit Lokalisierungs-Workflows integrieren.
In der Regel läuft der Übersetzungsprozess so ab: Der Figma-Text wird im JSON-, CSV- oder XLIFF-Format exportiert und dann in einem CAT-Tool übersetzt und anschliessend werden die übersetzten Zeichenfolgen wieder in das ursprünglichen Design importiert. Diese Konfiguration eignet sich besonders gut für Agile-Development-Teams, die in sogenannten «Sprints» arbeiten, in denen Übersetzung und Design parallel fortgeführt werden. Das wachsende Figma-Ökosystem von Lokalisierungs-Plug-ins erleichtert diesen Prozess, indem es manuelle Copy-and-Paste-Vorgänge reduziert und die Verwendung eines effizienteren internationalen UX-Designs (User Experience) ermöglicht.
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Für das Übersetzen von Inhalten aus Figma, FrameMaker und InDesign reicht sprachliche Präzision nicht aus. Die Übersetzer brauchen ein tiefes Verständnis von Design-Logik und Dateistrukturen sowie die Fähigkeit zum Verknüpfen kreativer und technischer Workflows. Unser Team bei SwissGlobal vereint in sich sprachliches Fachwissen mit praktischer Erfahrung im Umgang mit designbasierten Formaten. So stellen wir sicher, dass Ihre mehrsprachigen Inhalte nicht nur richtig übersetzt werden, sondern auch durch eine einheitliche Bildsprache auf dem Markt überzeugen können.
Ganz gleich, ob Sie UI-Prototypen, technische Dokumentationen oder Hochglanz-Marketing-Materialien lokalisieren, wir bieten massgeschneiderte Workflows, eine effiziente Dateiverwaltung und Qualitätssicherung nach der Layout-Bearbeitung, um Ergebnisse zu liefern, die höchste Standards erfüllen. Möchten Sie, dass Ihre mehrsprachigen Inhalte ihre Wirkung mühelos über Formate und Sprachen hinweg entfalten können? Kontaktieren Sie uns noch heute, um zu erfahren, wie wir Sie bei Ihrem nächsten Lokalisierungsprojekt unterstützen können.
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